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Brief vom 27. Februar 1710

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Friedrich v. Harling


8.


[079]
Versailles den 27. februari 1710.
… Es ist gar zu lang, daß wir gutte freünde sein, umb nicht gern von ewern zeittung zu haben undt zu wißen, wie es ihm geht. Matantes, unßerer lieben fraw Churfürstin husten hat mich in sorgen gesetzt, denn es ist gefährlich, den husten zu negligiren; gott seye danck, daß es so woll abgeloffen ist. Ich sage von hertzen amen auf alle gutte wünsche, so mons. Harling vor I. L. thut. Mons. Trost[1] ist nicht von meinem schmack; [080] ich halte wenig auf möngen undt pfaffen undt mögte keines von meinen kindern undt kindtskindern in dem standt sehen, sage schir wie Hertzog Christian von Braunsweig[2]: gottes freündt, der pfaffen feindt. … Freylich erinere ich mich noch der gutten Meyerschen undt ihrer historger undt wie ich ihr einmahl eine nagelneüe lichtputz (met verlöff) in den bortzel gesteckt habe. Ihr dürft mir, mons. Harling, keine entschutdigung machen, mich ahn die alten zeitten zu erinern; ich thue nichts liebers, alß hiran zu gedencken, denn ich habe nie keine beßere zeit gehabt, alß zu Hannover. Es ist spät, ich muß wider willen enden. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 27. Februar 1710 von Elisabeth Charlotte an Friedrich v. Harling
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann (1895), S. 79–80
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d10b0008.html
Änderungsstand:
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