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Brief vom 5. September 1717

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Friedrich v. Harling


45.


[107]
St. Cloud den 5. september 1717.
… Ich dancke ihm sehr vor die relation vom printz von Bevern. Wir haben seyder der schlagt vernohmen, daß printz Eugenius noch Belgradi undt Orsauva einbekommen[1] undt gerade auf Adrianopel zugeht. Man kan keine glorieuser campagne thun, alß dießer printz Eugene gethan. Er hat das näßgen zu stumpff, umb mit einer langen naßen davon zu ziehen. Ich habe den nahmen vergeßen von dem gelehrten, so mit dem herrn Leibnitz ahn der Braunsweigischen historie gearbeydt hat[2], bitte, Mons. Harling wolle mir seinen nahmen schreiben… Ich müste woll undanckbar undt hart sein, wenn ich übel nehmen solte, daß ein mensch, den ich so lang kenne, alß Signor Hortence[3], undt der mir allezeit undt allen den meinigen, insonderheit meiner hertzlieben tante, der seel. Churfürstin attachement undt estime erwießen, überdrüßig werden solte, undt daß ist ja keine große mühe, ein papirgen zu leßen, so nichts alß guts von sich undt den seinigen spricht; die medisance ist so sehr à la mode, daß man woll gott zu dancken hat, wenn [man] nur guts von sich und den seinigen hört…
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 5. September 1717 von Elisabeth Charlotte an Friedrich v. Harling
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann (1895), S. 107
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d10b0045.html
Änderungsstand:
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