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Brief vom 26. November 1719

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Friedrich v. Harling


92.


[152]
St. Cloud den 26. november 1719.
… Das fieber muß den König in Preussen[1] verlaßen haben, weilen er endtlich ahnkommen ist. Mich deücht, daß dießer König krencklich ist, denn ich höre gar oft, daß er das fieber hat. Man muß ihn zu jung von der gutten fraw von Harling gethan haben, sonsten hette sie ihn zu einem beßern temperament geholfen. Ich weiß es dießem König recht danck, die ceremonien zu haßen; nichts in der welt ist langweilliger, alß mit gutten freunden undt verwandten in ceremonien zu stecken. … Es wirdt eine große freüde vor die Königin[2] von Zelle sein, den König-enckel zu sehen undt zu eßen zu geben. Logirt sie im schloß zu Zell oder in der stadt? Von der Hertzogin von Zell werde ich nichts mehr sagen, von solchen personen ist beßer zu schweygen alß zu reden auß mehr alß einer ursach. Aber es ist meine schuldt nicht. …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 26. November 1719 von Elisabeth Charlotte an Friedrich v. Harling
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann (1895), S. 152
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d10b0092.html
Änderungsstand:
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