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Brief vom 18. Februar 1706

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Raugräfin Louise zu Pfalz


296.


[443]

A mad. Louise, raugräffin zu Pfaltz, a Hannover.

Marly den 18 Februari 1706, umb 7 abendts.
Hertzliebe Louisse, die posten gehen wunderlich. Vergangen dinstag habe ich erst ma tante paquet sambt Ewer liebes schreiben vom 2 bekommen undt sambstag hatte ich daß vom 5 undt daß ich naturlicher weiß montags haben solte, helt man mir zurück. Amelise schreiben habe ich im letzten paquet funden, war auch vom 2 datirt; es muß ligen blieben sein worden. Ihr habt groß recht, zu glauben, liebe Louisse, daß Ihr mir großen gefallen thut, fleißig zu schreiben undt ma tante zustandt zu berichten. Ich thue nichts mehr auff meinen fuß, alß von den florentinischen erdtwurmohl. Die redoutte ist nun zum endt; den wir sein in der fasten. Ich war willens, gar eygendtlich auff Ewer liebes brieffgen zu andtworten; aber man kompt mir sagen, daß musiq ist, undt ich habe noch 3 brieff zu schreiben undt es ist schon ein virtel auff 8. Wir haben umb 3 zu mittag geßen; den man hatt den gantzen morgen gejagt; muß wider willen enden undt nur sagen, daß ich Eüch von hertzen lieb habe.
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 18. Februar 1706 von Elisabeth Charlotte an Louise zu Pfalz
in: Briefe der Herzogin …, Hg. W. L. Holland, Band 1 (1867), S. 443
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d01b0296.html
Änderungsstand:
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