Brief vom 19. November 1713

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A mad. Louise, raugraffin zu Pfaltz, a Ghör.

Marly den 19 November 1713, umb mitternacht.

Hertzallerliebe Louisse, es seindt mir so viel verhindernuße heütte zugestoßen, daß ich Eüch ohnmöglich habe schreiben können, wie ichs Eüch vergangen donnerstag versprochen; jedoch so kan ich mich nicht resolviren, nach bett zu gehen, ich hette Eüch dan eine gutte nacht gewünscht. Ich bin recht in sorgen wegen Ewer rechtmäßigen betrübtnuß, aber man hört über[all] von nichts anderst, es ist jetzt gar eine dolle zeit. Wen Ihr wißen wolt, wie sehr die arme fraw von Rotzenhaussen ursach hatt, betrübt zu sein, so bitt ma tante, daß sie Eüch ihre histoire in meinem brieff weist! den etlich mahl trösten unß ander leütte unglück. Adieu, liebe Louisse! Seydt versichert, daß ich Eüch allezeit lieb behalte!