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A mad. Louise, raugraffin zu Pfaltz, a Londre.
Paris den 6 December 1715.
Hertzallerliebe Louisse, 4 brieff in Lotheringen undt 26 bogen
zur andtwort auff der helffte von der printzes von Wallis brieff
hindern mich, daß ich nicht auff Ewere zwey schreiben antwortten
habe können; den den gantzen nachmittag bin ich interompirt
worden, madame d’Orlean mitt ihre zwey ledige dochter, madame de
Bery, mein sohn, mitt dem ich zu reden habe gehabt, suma, so viel
leütte, daß ich ohnmögiich mehr habe schreiben könen, alß waß
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ich Eüch schon gesagt. Wen es mir möglich sein wirdt, werdet
Ihr, liebe Louisse, einen großen brieff von mir entpfangen. Ich
habe Eüch doch noch schreiben wollen, ob es zwar schon nahe bey
12 ist, nach meinem nachteßen; den ich habe gefürcht, daß es
Eüch in sorgen setzen würde, wen die post vorbeygehen solte, ohne
waß von mir zu bekommen. Gutte nacht, liebe Louisse! Seydt
versichert, daß ich Eüch von hertzen lieb behalte!