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St. Clou den 21. Augusti 1678.
Ob ich zwar gleich in dießem augenblick nach St. Germain fahre,
umb morgen mitt I. M. nach Fontainebleau zu vereyßen, so hab ich doch
dieße post nicht wollen vorüber gehen laßen, ohne E. L. auff dero wehrtes
schreiben vom 9. Augusti zu antwortten. Daß E. L. meine albere brieffe
so ahngenehm sein, früdt mich woll von hertzen undt deücht mir jetzt, daß
ich E. L. nicht genung schreiben kan, denn seitter gestern undt vorgestern
ist dieß außer der promenaden undt vissitten alle meine occupation. Waß
das pfurtzen
[1] ahnbelangt, so können E. L. nur kecklich Dero winde streichen
laßen, denn ich habe all lengst hir gehört, daß es ein zeichen ist, daß man
von maison Royale, auch weiß ich jemandes, so hir waß zu befehlen hatt,
welchen ich aber nicht nennen darf, welcher mir versichert, daß er auß der
ursachen undt auch wegen der gesundtheit keinen eintzigen windt mehr
auffhelt, sondern sie alß streichen lest, welches man offt ehr durch den geruch,
alß das gehör gewar wirdt. Wenn ich der zeitt hette, wolte ich E. L. noch
ein hauffen historien davon verzehlen, so alle warhaffte geschichten sein,
wiewoll nur windt, aber ich habe vor dieß mahl gar zu große eyl. Der
todt von der armen gutten fraw von Lente
[2] hatt mir recht leidt gethan.
E. L. schreiben mir so viel guts vom princen
[3] von Denemarck undt daß
er ahn papa undt unßer princes
[4] gleicht; das macht, daß ich ihn auch
ahnfange lieb zu griegen, ob ich ihn schon nicht kenne. Man sagt hir, daß
er auch eine reiße in die Pfaltz thun wirdt, welches unßer princes
[5] sehr
freuen wirdt. … In dießem augenblick rufft mir Monsieur umb weg zu
fahren, drumb kan ich vor dießmahl nichts mehr sagen. …