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Fontainebleau den 3. November 1687.
… Daß I. G. der Churprintz undt die Churprintzeßin von
Brandenburg wider nach Berlin werden [gehen]
[1], hirin erweist der Churprintz eben
so ein groß hertz, alß wenn er in Ungarn gegen die Turquen ginge, denn
die gefahr des lebens schir noch größer ist
[2]. Jedoch so hoffe ich, daß ob
Gott will diejenigen, so den marckgraffen
[3] sollen vergeben haben (im fall es
die hertzogin von Holstein, so man weggeschickt hatt, nicht seye), daß, sage
ich, dießelbige, wer es auch sein mag, doch itzunder nichts mehrs werden
unterfangen dörffen, damitt der argwohn auff der hertzogin von Holstein
allein bleiben möge; allein mich deücht, daß der Churprintz in seinen accort
hette setzen sollen, daß man I. L. seiner gemahlin erlauben solte, wenn sie
schwanger würde sein, ihr kintbett zu Hannover zu halten, undt wofern es
ein printz seye, selbigen dort erziehen zu laßen bey E. L. undt eher nicht
wider nach Berlin zu gehen, biß dießer accort geschehen. Wenn ich in I.
L. raht geweßen were, hette ich gewiß fest auff dießen punckten gedrungen.
Ich glaube, daß es E. L. eine große freüde sein wirdt, Dero fraw dochter
wie auch ihren herrn zu Hannover zu haben, bitte E. L. demütigst, mich
doch auffs best bey mein patgen zu recommandiren. Wenn I. L. alles das
vergnügen haben werden, so ich I. L. wünsche, werden sie eine von den
glückseeligsten printzessinen von der welt sein. Ich zweiffele nicht, daß die
gutte fraw von Harling auch eine große freüde wirdt haben, I. L. die
Churprintzeßin zu sehen. Ich erinere mich gar woll, daß ich ein freüllen von
Holstein zu Zelle bey der damahligen hertzogin
[4] gesehen, aber so viel ich mich
davon besinnen kan, so war sie kein kint nicht, denn ich war schon 10 jahr
alt undt sie deüchte sich zu groß, mitt mir zu spiellen, hatte auch schon brüste,
undt blauderte lieber mitt cavalirs alß mitt mir, undt ich war lieber droben
in der küchen, alß bey ihnen allen, mitt der hoffmeisterin ihrer dochter, deren
nahmen ich vergeßen, alwo wir butter stießen undt mitt Deecken
[5] vögel
bräeten undt allerhandt saussen machten, so wir hernach aßen, undt Deecken
schoß unß die vögel. Hertzog Jorg Wilhelm hatte E. L. Decken gelaßen,
umb E. L. vor pagen auffzuwarten, weillen alle E. L. pagen bey oncle
wegen des eintzugs zu Osnabruck waren
[6]. Hirdurch sehen E. L. ja woll,
daß ich mich der Zellischen reiße noch sehr woll erinnere. …
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