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Versaille den 12. Februari 1699.
… Wir haben hir auch ein recht schön frühlingswetter; ich machte
es mir vorgestern woll zu nutz, denn wir hatten eine gar schönne jagt zu
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St. Germain; der gutte König Jacob war auch dabey. Der ist nun wider
in voller hoffnung, sagt, daß die von sein parthey sich zu denen gestoßen,
so die republicaner sein, daß das parlement hart gesprochen hatt undt daß,
wenn König Wilhelm thue was sie wollen undt schaffe seine armée ab
[1], so
seye er nichts mehr, behalte er sie aber, so müße er in jede provintz
general-lieutenants schicken, wie Gromwel
[2] gethan, undt würde alle augenblick krieg
undt revolten haben, undt daß dieß alles gar gutt vor ihm were. Ich wolte
I. M. dero hoffnung nicht benehmen, so sie so in vollen freüden setzt, aber ich
begreiffe seine hoffnung nicht, denn mich deücht, je mehr er die republicaner versterckt, je weniger treht er die gemühter, einen König zu leyden, undt daß
ihm dießes nie vortheilhafftig sein kan. Er sagte auch, daß das parlement,
ohne König Wilhelm nichts davon zu sagen, hette die schatzmeister hollen
laßen, rechnung zu thun von allem gelt, so man König Wilhelm geben, undt
da freüdt er sich auch über. Ich sehe aber auch nicht, was ihm dießes nutzen
kan, denn gesetzt, daß sie ihn auff die condition wider ahnnehmen wolten,
so sie jetzt König Wilhelm vorschreiben wollen, so sehe ich nicht, daß ihm
dießes ein vortheil sein könte; viel weniger dan kan es ihm nutzen, wenn sie
alle kein König mehr haben wollen undt republicaner werden; gestehe also,
daß ich dieße hoffnung undt freüde gar nicht begriffen habe, habe kein wort
geantwort, denn ich wuste nichts drauff zu sagen. Mein dochter lobt ihren
herrn schwager, den bischoff
[3], sehr, sagt, daß, wenn man ihn recht kent, daß
man ihn wegen seines überauß gutten gemühts lieb haben muß; fehlt auch
nicht von verstandt, allein er ist blödt undt gar heßlich undt unahngenehm
von person. Weill dießer herr so gar gutt ist, hoffe ich, daß er gutte
nachbarschafft halten wirdt. … Es ist lenger, daß ich nicht von der pantecratte
gesprochen, wie sie vor dießem gelebt, alß alle Frantzoßen thun, denn in
Paris ist sie woll bekandt, aber gar nicht estimirt, jeder sagt von ihr was
ihm in kopff kompt. Ich bin nun des Königs froideurs gantz gewohnt, mein
parthie ist gefast, ich kan mich gar woll drin schicken, thue alß wenn ichs
nicht merckte. Es ist mehr zu verwundern, daß eine fraw ihren mann seine
geschwey
[4] haßen macht, die er nicht anderst alß in allen ehren lieben kan,
alß eine metres ihren gallant gegen seine fraw, denn nimbt die fraw die
oberhandt, so ist die metres nichts mehr. Es scheindt woll, daß es oncle
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gerewet hatt, nicht allezeit woll mitt E. L. gelebt zu haben, weillen I. L.
s[eelig] niemandts alß E. L. haben zuletzt bey sich leyden wollen. Aber stille
hirvon, das ernewert nur E. L. schmertzen. Es were schwer, daß ich von
staadtssachen schreiben solte, ich weiß gar nichts davon …
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