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Versaille den 11. Januari 1705.
… Ich habe hir die ursache noch nicht erfahren, warumb Trarbach
sich wider hoffen so baldt ergeben hatt
[1]. Meines vettern glück hatt es so
gewolt; alles hatt seine zeit, unßer König wirdt seine zeit auch woll
widerfinden, glücklich zu sein. Das muß dem Keyßer woll gefahlen haben, daß
unßere römische Königin
[2] bey I. K. M. geblieben, wie sie so gar kranck
waren, undt deßwegen ihrem König nicht entgegen gezogen ist undt so große
sorg vor I. K. M. gehabt hatt. Ich kene den printz Ugene
[3] noch mehr
alß den printz Louis
[4]; printz Louis hatt die naß zu lang undt printz
Ugene zu kurtz; die zwey nahe vettern gleichen einander gar nicht, ob sie
zwar geschwisterkindt. Printz Ugene hatt vivacitet genung, wenn er will;
er hatte zimblich inclination vor den geistlichen standt; hette ihm unßer König
eine abtey geben oder nur eine pension von 2000 thaller, so were er
geistlich worden undt hir geblieben… Es ist nicht zu beschreiben, wie devot
unßer duc de Bourgogne; er kan sich nicht resolviren, zu einig
divertissement zu gehen; es ist keine hypocrisie bey I. L., er ist recht von hertzen
devot, aber von melancolischer natur, denn er revirt allezeit. …