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Brief vom 28. April 1686

von Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans
an Anna Katharina v. Harling, geb. v. Uffeln


44.


[041]
Versailles den 28. aprill 1686.
… Ich zweiffele nicht, daß Jeme all vor 8 tagen euch meine entschuldigung wirdt gemacht haben, daß ich euch noch nicht geantwort undt vor das christliche mitleyden gedancket, so ihr mir gethan. Ich bin ein zeit her ein wenig kranck geweßen undt zweiffele gar nicht, daß die heuffige unlust hiran schuldig ist.[1] Waß will man aber dazu thun? Man kan nicht allezeit sein eygen meister sein. Waß mich aber woll in dem betrübten todsfall I. G. meiner fraw mutter[2] trösten solle, ist das so gar schöne undt seelige endt, worinen I. G. durch gottes gnade verschieden sein. Gott verleye mir nur die gnade, dermahleins so zu sterben. Ich mögte euch, mein hertzlieb jungfer Uffel, gerne noch lenger entreteniren, weilen mir aber die docktoren verboten, noch gar lang zu schreiben, undt es gar schön wetter ist, alß will ich ein wenig nauß fahren, umb frische lufft zu schöpfen, denn es ist nun 6 tage, daß ich nicht in die lufft kommen bin. Zukünftige post will ich euch mehr undt ein haufen von unßerm lieben printz Carl[3] undt meinem Harling schreiben, nun aber nichts mehr sagen, alß …
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Empfohlene Zitierweise:
Brief vom 28. April 1686 von Elisabeth Charlotte an Katharina v. Harling
in: Briefe der Herzogin …, Hg. E. Bodemann (1895), S. 41
Onlinetext URL: http://www.elisabeth-charlotte.eu/b/d09b0044.html
Änderungsstand:
Tintenfass